In einem Leitfaden haben die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG e.V.) und der Berufsverband der Frauenärzte (BVF e.V.) Handlungsempfehlungen für einen respektvollen Umgang in der Gynäkologie und Geburtshilfe zusammengestellt.
Um eine würdevolle und wertschätzende Gesundheitsversorgung im medizinischen Alltag zu fördern, haben die DGGG und der BVF den Leitfaden „Respektvoller Umgang mit Patientinnen in Klinik und Praxis in der Gynäkologie und Geburtshilfe“ veröffentlicht. Dieser soll praxisrelevant und in aller Kürze für eine achtsame und wertschätzende Kommunikation sensibilisieren. Die Autor*innen tragen darin zahlreiche Aspekte im Spannungsfeld alltäglicher Routinen zusammen, die in der Summe Einfluss darauf haben, wie positiv eine Patientin die Versorgungssituation für sich bewertet. Neben allgemeinen Hinweisen zu einem Umgang, der Individualität, Diversität sowie inklusive und transkulturelle Aspekte berücksichtigt, geht es auch um Besonderheiten der vaginalen Untersuchung, der ärztlichen Visite in der Klinik sowie dem Umgang im Operationssaal und in der Geburtshilfe.
Bewusstsein für Diskriminierung schärfen
Kern der Handlungsempfehlungen ist, zur Selbstreflektion anzuregen und das Augenmerk im medizinischen Alltag auf eine mehr oder minder ausgeprägte Diskrepanz im Erleben von Patientinnen und Untersuchenden zu richten. Das Bewusstsein und die Wahrnehmung – insbesondere für unbeabsichtigte – Diskriminierung, Stigmatisierung oder auch Benachteiligung soll beim medizinischen Personal geschärft werden. Gleichzeitig sollen Formen einer Kommunikation gefördert werden, die zur Prävention von negativen Erfahrungen und Traumatisierung beitragen.