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06.05.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Positionspapier zu schwangeren Mitarbeitenden auf der Intensivstation

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Bei schwangeren Ärzt*innen oder Pflegenden werden oft pauschal Beschäftigungsverbote ausgesprochen. Eine Gruppe der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin erklärt in einem Positionspapier, wie sich dies durch eine individuelle Gefahrenanalyse vermeiden lässt.

Hebammen betreuen Menschen aus allen Berufsgruppen. Dazu gehören auch Ärzt*innen, Pflegefachpersonen und Therapeut*innen, die auf einer Intensivstation arbeiten. Für diese kann eine Schwangerschaft einen starken Einschnitt in der Karriere bedeuten, da ihnen häufig ein sofortiges Beschäftigungsverbot ausgesprochen wird. Die Junge DIVI, die Stimme der Nachwuchskräfte innerhalb der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), findet: Ein pauschales Beschäftigungsverbot ist nicht gerechtfertigt und nicht adäquat! Mit einem aktuellen Positionspapier möchte sie deshalb zur Verbesserung der Lage von schwangeren Mitarbeiterinnen auf einer Intensivstation beitragen.

Tätigkeiten nach Ampelsystem bewerten

Bisher sind die Regularien bundesweit sehr uneinheitlich und die Angst bei Chefärzt*innen oder der Klinikleitung sei weiterhin groß, etwas falsch zu machen, berichtet Dr. Celina Cornelius, federführende Autorin des Papers. Deshalb würden bisher immer noch viele Entscheidungen pauschal gefällt würden. „Wir möchten dafür sensibilisieren, jede schwangere und stillende Mitarbeiterin individuell zu betrachten und gemeinsam eine persönliche Lösung für die Weiterbeschäftigung in der Schwangerschaft zu erarbeiten“, erklärt Dr. Teresa Deffner, Vertreterin der Gesundheitsfachberufe im DIVI-Präsidium. Im neun Seiten langen Positionspapier werden deshalb mögliche Tätigkeiten für Schwangere nach einem Ampelsystem bewertet und sind an den jeweiligen Erfahrungsgrad der Schwangeren angepasst.

Es wird wohl noch lange dauern, bis sich das Vorgehen auf den Stationen etabliert. Trotzdem wünscht sich Deffner, dass die Leitungsebenen der Gesundheitsfachberufe die Empfehlungen des Positionspapiers zukünftig als Grundlage nutzen, um für ihre Stationen zu definieren, wie schwangere Mitarbeiterinnen weiterhin eingebunden bleiben können. „Das ist ein viel zu großes Potenzial für das Team und auch für die Patientenversorgung – das darf niemand einfach ignorieren!“

divi.de

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