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06.09.2023 | Pflegekammer | Online First | Online-Artikel

Pflegekammer BaWü: Ambitionierter Zeitplan

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Der frisch ernannte Gründungsausschuss der Pflegekammer Baden-Württemberg hat seine Arbeit aufgenommen. Bei der Vorstandswahl des Gremiums wurde Peter Bechtel an die Spitze gewählt. Wir fragten ihn, wie der aktuelle Stand der Dinge ist.

© privatPeter Bechtel, Vorsitzender des Gründungsausschusses der Pflegekammer Baden-Württemberg

Was sind die wichtigsten Aufgaben in den kommenden Wochen, die Sie als Vorsitzender des Gründungsausschusses angehen werden?

Peter Bechtel: Wir sind nun seit dem 18.07.23 im Amt und im Ehrenamt dabei, die Fülle an Aufgaben, die teilweise über das Gesetz vorgegeben sind, parallel zu bearbeiten, ansonsten ist das zeitlich nicht zu schaffen. Das Anschreiben an die Arbeitgeber mit der Aufforderung die Mitarbeiterdaten zu melden, wurde am 24.08.23 über unseren Dienstleister verschickt. Das bringt eine Fülle von Rückfragen mit sich, die zeitnah bearbeitet werden müssen. Die Homepage ist aktualisiert worden, um darüber zeitnah Informationen streuen zu können. Innerhalb des Gründungsausschusses haben wir vier Ausschüsse gebildet, die sich mit Finanzen, Einrichtung der Geschäftsstelle, Öffentlichkeitsarbeit und Satzungen intensiv beschäftigen. Oberste Priorität hat derzeit der Haushalts- und Kostenplan, den wir beim Ministerium einreichen müssen, damit die zugesagten Mittel fließen können und wir liquide werden. So profan es auch klingen mag, selbst die Einrichtung eines Bankkontos stellt für den Gründungsausschuss eine gewisse Hürde dar.

Wie begegnen Sie Kammergegnern, die mit den Schlagworten Zwangsmitgliedschaft und Zwangsbeitrag argumentieren?

Bechtel: Aktuell sind wir dabei dazu eine schlüssige Strategie zu entwickeln, wie wir die Kolleginnen und Kollegen auf den Weg mitnehmen können. Es geht nur über Information und Transparenz, aber auch um Ehrlichkeit. Die Kammer wird nicht alle Probleme lösen, ist aber ein wichtiger Mosaikstein zur Zukunftssicherung der Profession Pflege. Wir haben eine einmalige Chance die Kammer in Baden-Württemberg auf den Weg zu bringen und brauchen dazu die Unterstützung der Berufsgruppe. Wenn wir den Dreh schaffen von Zwang auf Pflicht im Sinne der Pflicht jedes einzelnen sich für die Belange der Profession einzusetzen, dann wäre zumindest ein kleiner, dennoch wichtiger Schritt getan. Wir werden uns nicht an den „Schlammschlachten“, unsachgemäßen und teilweise schlicht und ergreifend falschen Behauptungen mit Gegendarstellungen beteiligen.

Sie planen den Versand der Anschreiben an die künftigen Mitglieder der Landespflegekammer für Ende Dezember 2023 bzw. Anfang Januar. Ist es richtig, dass das Sozialministerium am 11. März 2024 das Erreichen des 60-Prozent-Quorums prüfen wird? Ist das nicht ein sehr ambitionierter Zeitplan?

Bechtel: Der Zeitplan ist ambitioniert, ist sportlich, wurde uns aber vorgegeben. Wir sind sicher, dass wir das schaffen werden, weil wir das schaffen müssen. Dafür ist es wichtig, dass wir zeitnah unsere Geschäftsstelle in Stuttgart mit der hauptamtlichen Besetzung zunächst der Geschäftsführung und Assistenz der Geschäftsführung realisieren können, damit der Vorstand und der Gründungsauschuss in seinem ehrenamtlichen Engagement entlastet werden.

Das Interview führte Heike Ottow

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