Skip to main content

05.06.2023 | Pflegekammer | Nachrichten

Pflegekammer NRW: Positive 100-Tage-Bilanz des Vorstands

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen ist stolz auf das Erreichte und zieht eine erste positive Bilanz. Weiter ganz oben auf der Agenda steht das Engagement gegen den Pflegenotstand und für Pflegende und deren politische Mitsprache.

© Eventphotography.de / Florian HernschierDer elfköpfige Vorstand der Pflegekammer NRW (v.l.n.r.): Kristina Engelen, Carsten Hermes, Sandra Postel (Präsidentin), Leah Dörr, Jens Albrecht (Vizepräsident), Ilka Mildner, Marlen Reuter-May, Dominik Stark, Sonja Wolf, Sandra Klünter, Kevin Galuszka,
© Eventphotography.de / Florian Hernschier

Mit der Landespflegekammer NRW haben die Pflegefachpersonen in Nordrhein-Westfalen eine gemeinsame Institution, die sie vertritt und zusammenführt. Am 4. Juni 2023 war der Vorstand 100 Tage im Amt. Ein Anlass, auf das bislang Erreichte zu schauen. Aus Sicht der Pflegekammer wächst die Pflege in Nordrhein-Westfalen zusammen und ihre Themen sind in der Landespolitik angekommen.

Durch den Zusammenschluss der unterschiedlichen Bereiche – von der Kinderkrankenpflege über die stationäre Altenpflege bis zur ambulanten Pflege – wird die Pflegekammer zu einer starken Stimme für alle Pflegeberufe. „Gerade mit Blick auf den eklatanten und sich in den kommenden Jahren dramatisch zuspitzenden Fachkräftemangel in der Pflege dürfen wir keine Zeit mehr verlieren”, sagt Kammerpräsidentin Sandra Postel. „Nach Auswertung der Pflegekammer ist rund ein Drittel der professionell Pflegenden über 55 Jahre alt und erreicht in den nächsten Jahren das Renteneintrittsalter”.

Interessen der Pflege in den politischen Diskurs einbringen

Ein wesentliches Anliegen der Pflegekammer ist es daher, dem drohenden Pflegenotstand entgegenzuwirken. Die Kammer engagiert sich aktiv dafür, die Attraktivität der Pflegeberufe sowie deren Anerkennung zu steigern und mehr Menschen für eine Karriere in der Pflege zu gewinnen. Die gebündelte Expertise und Erfahrung des Vorstands und der Kammermitglieder – sie alle kommen aus der Pflege – ermöglicht es, Lösungen für die aktuellen Herausforderungen in der Pflege zu entwickeln. Als gemeinsame Vertretung aller Pflegeberufe kann die Kammer aktiv an politischen Entscheidungen mitwirken und die Interessen der Pflegebranche in den politischen Diskurs einbringen.

So konnte beispielsweise bei ersten Anhörungen im Gesundheitsausschuss des Landtags NRW eine Stellungnahme der Pflegekammer zum Thema „Gewalt gegenüber Pflegefachpersonen“ zur Enttabuisierung des Themas beitragen. Die Pflegekammer NRW formulierte konkrete Forderungen und Lösungsansätze, die auf große Zustimmung stießen. In Kürze soll es einen runden Tisch geben, um für alle Berufsgruppen auf Gewalt im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen. Die Gewaltprävention soll schon in der Aus- und Weiterbildung thematisiert und möglichst schnell umgesetzt werden, etwa durch sogenannte Deeskalationstrainings.

Professionelle Pflege sichtbar machen

Der intensive Dialog mit der Politik und dem Gesundheitswesen war von Anfang an ein Schwerpunkt der Vorstandsarbeit. Das Ziel: Die professionelle Pflege zu stärken und im öffentlichen Diskurs sichtbar zu machen. Nach Einschätzung des Vorstands ist die Pflege inzwischen in der Landespolitik angekommen. Sie werde (endlich) wahrgenommen und gehört. Innerhalb der Pflegekammer arbeiten Expertengruppen an Lösungen für verschiedene Pflegesettings, aktuell beispielsweise zur Meinungsbildung zur Leiharbeit in der Pflege.

Oben auf der Agenda steht auch die Weiterbildungsordnung, die zum 1. Januar 2024 in Kraft treten wird. Zum ersten Mal überhaupt wird die Weiterbildung somit nicht mehr von politischen Institutionen, sondern von Experten aus Reihen der Pflegefachpersonen geregelt. Für den Herbst ist eine Befragung der Mitglieder zur Zufriedenheit im Beruf und zur Berufsordnung geplant. Zusätzlich wird eine Position zur Landeskrankenhausplanung erarbeitet.

„Unser Ziel ist es, nachhaltige Verbesserungen in allen Bereichen der Pflege zu erreichen. Der Handlungsbedarf ist groß, um den drohenden Kollaps in der Pflege abzuwenden. Dafür stehen wir im Kontakt mit vielen Akteuren im Gesundheitswesen und der Politik und streben auch einen engen Austausch mit den Gewerkschaften an. Trotz manchmal sehr kontrovers geführter Gespräche innerhalb des Vorstands und der Kammerversammlung ziehen wir am Ende alle am selben Strang. In den ersten 100 Tagen konnten wir schon einiges bewegen, aber natürlich ist dies erst der Beginn unserer Arbeit“, erklärt Sandra Postel. (SK)

pflegekammer-nrw.de

print
DRUCKEN